Sizilien

Unsere Fähre ist nicht so toll gestaltet, wie manch andere im Hafen von Genua. Dafür hat sie zwei riesige Schlünde aufgesperrt, um uns, nebst hunderten anderen Autos, Lastwagen und Bussen, in sich aufzunehmen. Pünktlich um 21:30 Uhr legt sie ab.

Am nächsten Tag, gegen 18:00 Uhr erreichen wir den Hafen von Palermo.

Es ist ca. 30° warm und wir kommen relativ schnell vom Schiff herunter. Unser Ziel ist das Dorf Altavilla Milicia, etwa 25 km westlich von Palermo.

Der Verkehr in Palermo ist stark gewöhnungs bedürftig. Verkehrsregeln haben nur eine Bedeutung am Rande. Jeder guckt, dass er möglichst schnell nach vorne kommt indem er rechts, links oder aus der Nebenstrasse hervorpreschend überholt. Kein Wunder, dass viele Autos etwas verbeult sind.

Außerdem herrscht Feierabendverkehr plus Festivitäts Verkehr, den in Altavilla (was wir nicht wußten) wird das Fest der Maria SS.Lauretana zum 121-mal gefeiert. Die Zufahrt ist z.T. gesperrt und führt in Umwegen durch die Berge. Gegen 22 Uhr holt uns unser Gastgeber (er spricht deutsch!) mit dem Moped ab und geleitet uns zu unserer Herberge.

Damit aber noch nicht genug. Nun müssen wir auf das Fest der Maria. Es geht zu, wie auf dem Wurschtmarkt in Bad Dürkheim, der auch heute, am 8.September beginnt – nur dass statt Wein vor allem Bier getrunken wird.

Der Höhepunkt des Festes ist, dass ein Bild der Mutter Maria mit Kind, montiert auf einem Wagen mit einer hohen Statue und gezogen von 6 Ochsen durch die Strassen fährt. Auf dem Wagen stehen verschiedene Leute, die Kinder auf den Wagen heben, die dann das Bild der Mutter Maria küssen (müssen?).

Anschließend wandert das Bild wieder in die Kirche, wo es weiter abgeküßt wird. Die Statue wird anderweitig geparkt und von der Polizei bewacht.

Ein äterer err aus der Nachbarschaft empfahl uns den Strand unterhalb von Atavilla, wo er in nur 15 Minuten runter geht. Er konnte gut Deutsch, denn er hat 10 Jahre in Rüsselsheim bei Opel geschafft. Das ließen wir unsmnicht zweimal sagen und gingen zum Strand hinuter.

Es dauerte mindestens eine halbe Stunde, denn man mußte eine Autobahn und eine Bahn unterqueren. Der Weg war mit Müll übersäht, so viel Müll gibt es sonst nur auf der Müllkippe. Der kleine Fischer, den wir fanden, war deswegen auch ganz  traurig. Wir haben ihn trotzdem zurück gelassen.

Der Strand – auch müllig – war kein Sandstrand, sonder bestand aus groben Kieseln. Franka ist trotzdem bis zu den Knieen hineingegangen.

Abends wurden wir dann mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt.

Einen Tag wollten wir Palermo kennen lernen. Allerdings wollten wir auch etwas shoppen gehen, denn Frankas Kongress in Rimini rückt näher und ich kann nur als abgerissener Reisebegleiter auftreten. Das geht natürlich nicht. Also musste Kultur & Sightseeing hinten anstehen und wir gingen zum Friseur. Danach sahen wir total anders aus, aber besser.

Vorher machten wir noch eine touristische Erfahrung. Um zu den einschlägigen Geschäften zu kommen, brauchten wir ein Taxi. Nun fuhren in Palermo lauter so lustige dreirädrige Lambrettas rum. Spontan haben wir eines bestigen und ihm die Strasse mit den edlen Bekleidungen für den modernen Mann genannt. Er uns hingefahren, das Fahrzeug hatte keine schlechte Federung – es hatte GARKEINE Federung! Aber mein Kreuz hatt`s ausgehalten.

Als wir nach 20 Minuten ausstiegen, wollte ich Ihm großzügig 20 € zustecken. Aber nein! Er wolle 80!, denn wir hatten eine Stadtrundfahrt gebucht mit touristischen Erklärungen und Führungen, die wir nun nicht in Anspruch nahmen, sonst hätten die Geschäfte schon Mittagspause gemacht. Lehrgeld, nennt man so etwas.

Das rechts ist nur ein harmnloser Gemüsehändler, der auf der Strasse verkauft. Wenn Du unsere Fahrt erleben willst,scanne diese QR Code.

Am 13. September verlassen wir Altavilla, nachdem wir am Abend vorher mit Lorenzo und Antonia im Ort noch ein paar Becher gehoben haben. Wenn wir wieder nach Altavilla kommen, können wir bei Ihnen wohnen.

Wir schauen noch einmal auf de Skyline von Altavilla und freuen uns, dass die Kakteen auf unserer Terrasse endlich Ihre Blüten geöffnet haben. Ich finde, sie sehen etwas unheimlch aus, wie Monster Pflanzen, die einen Nachts überfallen und auffressen. Vielleicht liegt es aber auch daran, wie ich sie fotografiert habe.

Wir fahren nach Contrada Casazza – Gruppili, wo wir ein ganzes Haus mit Pool bewohnen werden. Das liegt bei Catania in einem Ort Namens Lentini, der weder schön noch bekannt ist. Fabiola, unsere Gastgeberin hat uns einen genauen Plan geschckt, wie wir es finden. Wir haben es dann nach einem eigenen Plan auch gefunden, es liegt am AdW, ist aber wunderschön.  Wir sind erst mal in den Pool gegangen Doch davon später.

Auf der Fahrt dort hin haben wir Station am Ätna, italienisch Etna, gemacht. Man kann mit einer Seilbahn von 2000 m, die man auf engen, gewundenen Strassen erreicht, auf 2500 m aufsteigen. Schon von weitem konnte man den Ätna sehen, er spukt eine stetige Rauchwolke aus.

Aber richtig sah man ihn erst von der Höhenstation der Seilbahn. Manche wanderten mit Bergschuhen und Stöcken noch weiter, ob sie fließende Lava gesehen haben, wissen wir nicht. Wir haben uns mit dem begnügt, was aus ca. 1 km Entfernung zu sehen war.

In Schwarz-Weiß sieht er auch gut aus, es ist ohnehin als Lava-Schwarz rundum.

Unser Haus ist groß, hat einen Swimming Pool, eine Terasse, eine bescheidene Küche und zwei Katzen, die gelegentlich vorbei schauen, ob es was zu essen gibt.

Soweit. so gut, aber es liegt weit außerhalb von Lentini, das wahrscheinlch keiner kennt, da hat er nix verpasst. Nach Catania sind es nur wenige Kilometer, aber bei den Verkehrsverhältnissen (Stau ohne Ende und jeder fährt, wie er will) minestens eine Stunde. Das aber ist nicht das einzige Problem. Die Wege, die zu unserem Haus führen sind eng und mit Schlaglöchern übersäht. Das kennen wir schon aus Schottland, wir sind geübt.

Nachdem wir uns in Lentini mit Scamorza, Frutti de Mare, Pane und Wein versorgt haben, genießen wir den Pool und diese unendliche Ruhe hier.

In unserem Haus ist so ruhig und erholsam, dass wir nur wenig motiviert sind, die Region zu erkunden. Vor allem, wo wir so oft wir wollen schwimmen gehen können.

Schließlich sind wir aber nach Siracusa aufgebrochen, das nicht nur wegen seiner romantisch-italienischen Altstadt mit engen Gassen und einemschönen Hafen berühmt ist. Es ist auch wegen des archeologischen Parks Neopolis bekannt, wo es unter verschiedenen Höhlen auch das Ohr des Dionysos gibt (Dionysios I. (altgriechisch Διονύσιος Dionýsios; * um 430 v. Chr.; † Frühjahr 367 v. Chr.) war Tyrann von Syrakus). Das Geheimnis dieser Höhle ist ihre Akustik. Wenn man an einer bestimmten Stelle flüstert, hört man es fast überall.

Dieses Geheimnis ist allerdings keines mehr, denn die Leute werden mit Bussen dort hin gekarrt. So besuchten wir diese Höhle zusammen mit einem deutschen Gesangverein, der die originelle Idee hatte, in der Höhle „Froh zu sein bedarf es wenig—“ anzustimmen. Es ist ein Kanon und die Höhle hat kräftig mitgesungen.

Die ganze Anlage ist ein griechisch/römischer Steinbruch, d.h. die Höhlen sind in Vorzeiten künstlich geschaffen worden. Vom Ohr des Dyonisos wird berichtet, das er dort seine Gefangenen eingesperrt hat und sie auf Grund der Akustik von einer höheren Warte aus belauscht hat – daher der Name.

Es gibt auch ein griechisches Amphitheater, das nach wie vor genutzt wird.

Unser Spaziergang durch Syracus führte uns zu der banausenhaften Erkenntnis, dass sich diese alten Mittelmeer Städte doch irgendwie alle gleichen. Es gibt enge Gassen, schön schattig und mit Geschäften für Touristen, in denen ein himmelschreiender Kitsch angeboten wird. Aber wenn man sucht, findet man ein gutes Restaurant, das einen mit gutem Essen versöhnt. Wir waren im Nostos Bistos und können es empfehlen.

Freunde hatten uns geraten, die Stad Noto im Süden von Sizilen zu besuchen. Noto ist eine spätbarocke Stadt im Val de Noto, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Da sie nur 35 km von Siracus entfernt liegt, wollten wir dort auch besichtigen.

Historische geht de Stadt auf Besiedlungen in vorchristlicher Zeit zurück. Im Mittelalter unter arabischer Herrschft war sie ein wesentliches Handelszentrum und die nördlichste muslimische Stadt.

1693 wurde Noto Antica bei einem Erdbeben auf Sizilien komplett zerstört. 10 Jahre später wurde Noto planmäßig und einheitlich im Stil des sizilianischen Barocks neu aufgebaut und ist daer in edem Reiseführer zu finden.

Bekannt ist es aber auch, weil die Stadt vielen italienischen Filmen der 60er und 70er Jahre als Kulisse diente. Aus diesem Grund hibt es in Noto überall Plakate dieser Filme zu sehen.

Im Übrigen machte Noto den gleichen Eindruck des melancholischen Verfalls, wie er uns in manchen Städten und Dörfern Siziliens begegnet ist.

Nach einem weiteren Ausflug ans Meer haben wir dann festgestellt, dass das Baden in unserem Pool doch am Schönsten ist. Aber dann waren die Tage in Sizilien auch schon bald abgelaufen und wir mussten mal wieder unsere Sachen packen, um weiter zu ziehen.

Das nächste Ziel war ein Bed&Breakfast bei Martina Franca in Apulien. Eigentlich nur ein Zwischenziel, denn wir waren ja auf dem Weg nach Rimini, wo Frankas Dentosophie Kongress stattfindet. Das war zu weit für eine einzige Tagestour und so machten wir zwei Nächte Pause bei Donatella, die ein kleines Anwesen mit drei 300 Jahre alten Trullies ihr eigen nennt und an Landfahrende, wie uns, vermietet.

Wir verlassen Sizilien und setzen in Messina mit der Fähre auf das Festland über. Wir haben noch eine weite Strecke vor uns, denn unsere nächste Zwischenstation auf dem Weg nach Rimini ist in Apulien der schöne Ort Martina Franca. Donatella besitzt ein viertel Stunde außerhalb der Stadt ein Bed&Breakfast. Dort wollen wir für zwei Nächte bleiben, d.h. wir haben einen Tag, um einen Eindruck dieser geschichts trächtigen Region zu bekommen.

Aber was sind das für witz ige Gebäude mit einer Zipfelmütze als Dach? Man nennt sie Trullie und die von Donatella sind schon 300 Jahre alt.

Was ist ein Trullie?

Die Bauform der Trullies ist in Apulien sehr verbreitet. Typisch ist eine runde oder quadratische Grundform aus Steinen, die ohne Mörtel trocken verbaut werden. Darauf kommt ein rundes Dach aus flachen Steinen, wieder ohne Mörtel verbaut, das pyramidenförmig in einem kreativ geformten Schlussstein endet.

Historische ist die Bauform eine Weiterentwicklung der ursprünglich ganz pyramiedenförmig aufgebauten Bauernhütten für Mensch und Vieh, die nach und nach mit dem senkrechten Unterbau weiter entwickelt und größer wurden. Ein Vorteil ist, dass die Steinarchitektur die Hitze abhält, aber Wärme speichert.

Ein weiterer Vorteil ist, dass sie schnell auf- und abzubauen sind, wie Legoseine. Die Sage berichtet nämlich, dass die Lehnsherren, die den Bauern kulanterweise ihr Land verpachteten, dem Kaiser die dafür fälligen Steuern hinterzogen. Wenn dann die kaiserlichen Steuerfahnder einritten, um die Rechtmäßigkeit der Abgaben zu prüfen, ließ der Lehnsherr die Trullies abreissen, vertrieb die Bauern in die Wälder, bis die Fahnder wieder abzogen. Dann durften die Bauern zurück, die Trullies wurden wieder aufgebaut und das Leben ging weiter bis zum nächsten Mal. Da haben es die Steuerfahnder heute einfacher.

Da wir einen Tag hatten, um diesen Teil von Apulien zu erkunden, wollten wir uns auf diese Bauform konzentrieren. Denn die Architekten haben entdeckt, dass man mit den „Zipfelmützen“ interessante Häuser gestalten kann, wobei mann sich nicht unbedingt an die alt hergebrachte Technik halten muß. Aber zwischendrin waren immer wieder autentische und zum Teil mehrere 100 Jahre alte Trullies zu sehen.

In den touristischen Führern war von Städten zu lesen, die ganze Areale historischer Trullies beherbergen. Die wollten wir besuchen. Eine davon ist Alberobello.

Als wir dort ankamen, machte uns schon die Vielzahl der vorhandenen Parkplätze stutzig. Große Gruppen von Touristen wurden von Fremdenführern mit Fahnen oder sonstigen Zeichen angeführt. Wir schlossen uns einfach solch einer Gruppe an, um ins Zentrum von Alberobello zu kommen. Es waren Chinesen.

Das Bild oben ist dem Glücksfall zu verdanken, einen Blick ohne Touristen zu erwischen. Im übrigen ging es zu, wie in Rüdesheim in der Drosselgass‘. Der Stadtteil bestand etwa aus 500 Trulles. In jedem war entweder ein Laden mit Tourismus Krempel oder eine Bar untergebracht. Die Preise waren wie auf dem Oktoberfest. Ob die Trullies alle historisch alt waren oder ob sie in neuerer Zeit als Touristenattraktion gebaut wurden konnte man nicht feststellen.

Wir erfreuten uns an dem breiten Interesse so vieler Leute aus aller Herren Länder an dieser einmaligen Architektur und verließen bald die Stadt.

Auf der Rückfahrt besuchten wir noch Ostuni, als weiße Stadt bekannt. Sie war uns von Freunden empfohlen worden, allerdings sind in Apulien viele Häuser weiß gestrichen, was wegen der Hitze auch sinnvoll ist.

Da unser Navi für Sizilien wahrscheinlich niemals optimiert wurde und sich auch nicht gut auskannte, mußte ich mit unserem nicht gerade schmalen Auto durch Gassen fahren, die nur 20 cm breiter als unser Auto sind. Ich wundere mich noch heute, dass dabei die Außenspiegel ganz geblieben sind. Aber die Stadt hatte auch romantische Ecken. Der Text auf den untersten Stufen:

Denke an all die Schönheit
die noch um Dich ist
und sei glücklich

Rimini

Rimini ist eine Fahrrad freundliche Stadt, wer hätte das gedacht?

Der Grund, warum wir in Rimini sind ist, dass ein Kongress einer Dentosophie verbundenen Firma stattfindet, denn sie begeht ihr 10-jähriges Bestehen. In zwei Tagen habe ich die Gelegenheit, tagsüber auf dem Fahrrad die Stadt kennen zu lernen. Schon Cäsar ist zum Baden hierher gekommen,  denn Rimini verfügt über kilometerlange Sandstrände, die sich die Hotels untereinander in 150 Abschnitte aufgeteilt haben. Nichts ist umsonst und ein Liegestuhl in der ersten Reihe am Meer kostet mit Sonnenschirm 16€.

Ich habe mir das erspart und habe Eindrücke dieser netten Stadt gesammelt. Das Fischer Viertel ist ein kleiner, romantischer Stadtteil jehnseits des Tiber, der mit seinen bunten Häusern und Restaurants viele Touristen anzieht. Zu Zeiten von Fellini, Gina Lollobrigida etc. wurden viele Filme in dieser Kulisse gedreht. Daran erinnern noch viele Grafittie an den Häusern.

Im Fischer Viertel ist die Kirche San Giuliano Martira. Sie ist, wie alle Kirchen in Italien, reichlich mit der Mutter Gottes, dem Herrn am Kreuz und vielen Heiligen geschmückt. Auch gibt es reichlich Kerzen und die Möglichkeit, seine Wünsche oder Dankbarkeit für ihre Erfüllung schriftlich an die Wand zu heften und mit einer Kerze zu bekräftigen.

Erstmalig fiel mir aber auf, dass die Kirchenbänke ausschließlich bestimmten Familien vorbehalten waren. So errscht Ordnung und man sieht gleich, ob auch alle gekommen sind.

Pabst Paulo Burchesio war als Paul V. Pabst von 1605 bis 1621. Er. verhalf durch den damals üblichen Nepotismus am heiligen Stuhl seiner Familie zu hohen Ämtern und erheblichem Reichtum. Die Familie Borgese gehört auch heute noch zu den reichsten Adelsgeschlechtern Italiens. Warum Paul mitten in Rimini so grimmig guckt und wettert, steht auf der Säule nicht drauf. Wahrscheinlich weil er es unziemlich findet, von einem Hund angepinkelt zu werden.

Die Ponte d’Augusto bestand zu dieser Zeit schon lange. Sie wurde von Kaiser Tiberius 20 n.Ch. vollendet. Noch heute wird sie lebhaft von Fußgängern, Radfahrern, Rollerfahrern und Autos genutzt. Dahinter beginnt dann das Fischerviertel.

Nicht weit von der Augustus Brücke beginnt der eigentliche Fischereihafen, wo die Trawler liegen. Offensichtlich gibt es nichts zu tun, denn es waren mindestens 30 Schiffe, die untätig am Pier liegen. Kein Wunder, dass die Dame links darüber etwas ungehalten ist. Vielleicht lag’s aber auch daran, dass Sonntag war.

Aber alles hat ein Ende (ja,ok, nur die Wurscht hat zwei) und so endete auch Frankas Kongress auf einem Schiff, das die Fa. Eptamed gechartert hatte. Franka konnte viele Kontakte knüpfen und ich konnte die armen Kerle kennen lernen, die Ihre Damen hierher begleitet hatten, und auch das war interessant. Aber manche wird man wieder sehen, denn unsere Ferienwohnung haben wir natülich auch bekannt gemacht.

Toskana - Gavignano

Gavigano liegt zwar nahe bei San Gimignano und Siena, aber trotzdem in der toskanischen Einsamkeit.

Toskana - Gavignano

Gavigano liegt zwar nahe bei San Gimignano und Siena, aber trotzdem in der toskanischen Einsamkeit.

Toskana - Gavignano

Gavigano liegt zwar nahe bei San Gimignano und Siena, aber trotzdem in der toskanischen Einsamkeit.

Es gibt einen Ort in der Nähe unserer Unterkunft. Das ist Poggibonso – den Namen muß man sich nicht merken. Aber heute war Markt. Er besteht zu 80% aus Schuhen, Kleidern und Was man so braucht. Der Rest sind Lebensmittel, vor allem Tomaten, Melanzane, Zwiebeln und Zucchini. Es wurden auch ganze Schweine gefüllt und gegart, Schinken und riesige Salamie Würschte. Wir deckten uns für’s Abendessen ein, wo es Involtini a la Romana geben sollte, die man nirgendwo in Italien gibt, aber bei mir!

Nach den Involtini ging langsam die Sonne unter (deutlich langsamer, als in Norwegen…) und die Landschaft wurde romantisch, so wie wir uns die Toskana vorstellen.

Ach, und dann gibt es ja noch das Lied von Fabritzio de Andre, das man zu dieser toskanischen Abendstimmung gut hören kann…, wenn Du Spotify hast.

Wir wohnen bei Elisa, bei Pogibonsi mitten in den Bergen, nur über Gravel Roads mit gigantischen Schlaglöchern zu erreichen. Zum Glück kann man unseren Mercedes um 5 cm höher stellen, bisher hats gereicht. Wir können selber kochen (z.B. getrüffelte Taglieroni) und es hat einen Pool, der mit klarem, kaltem Bergwasser gespeist wird.

In der näheren Umgebung befinden sich 3 Städte, die wir besuchen wollen: Florenz, Siena und San Giminiano. Alle drei sind gestopft voll mit Touristen, daher gibt es nur einen Tag pro Stadt.

 

Florenz ist natürlich ein MUSS in diesem Teil der Toskana. Zu allem Überfluss hatte ich mir einen Besuch in den Uffizien vorgenommen. Das sollte man im Internet vorbuchen und so konnten wir relativ problemlos die Hallen, vollgestopf mit klassischer Kunst betreten.

Aber, was viele nicht wissen: Florenz ist freundlich zu Farradfahrern. Wir hoben unsere E-Bikes vom Auto und konnten überall hin fahren. Autos und Motorroller waren zuvorkommend und manchmal gab es sogar Radwege, vor allem entlang des Tiber. Manche Strassen verlangten allerdings der Federung und dem Rücken ein einiges ab, aber in der milden Abenddämmerung durch Florenz zu radeln war schon ein esonderes Erlebnis.

Siena ist wirklich gestopft voll mit Touristen. Es ging zu, wie im Kölner Karneval, nur ohne Bier und Bratwurst. Wir besuchten die sehr sehenswerte Kathedrale und den Piazza del Campo, wo wir uns bei einem Preisaufschlag von 100% einen Aperol Spritz leisteten.

Mit dem Fahrrad hätte an hier nicht fahren können, selbst schieben wäre illusorische gewesen. Aber die Kathedrale war schon sehr sehenswert. Leider muss ich immer an die Baukosten denken und wer dafür aufkommen mußte. Egal, vor allem de Bodengestaltung war toll.

San Giminiano ist mit dem Auto nur eine Vierte Stunde entfernt. Wir hatten die Theorie, wenn wir erst gegen Abend dort eintreffen, sind die meisten Touristen schon weg, vor allem die mit dem Bus. Welche ein Irrtum! Die Strassen waren reichlich  mit schlendernden, Eis essenden, Selfies fotografierenden euten aus aller Herren Länder gefült. So ließen wir uns im Strom der Menschen treiben, schauten uns die furchtbaren in Fernost gefertigten kitschigen Touristenartikel an und kauften Schleßlch einen guten Grappa, um abends diese Unkultur herunter zu spülen.

 

Der Dom von Siena (voller Titel Cattedrale Metropolitana di Santa Maria Assunta ‚Metropolitankathedrale St. Mariä Himmelfahrt‘) ist die Mutterkirche des Erzbistums Siena in der Kirchenregion Toskana. Heute ist das mit charakteristischem dunkelgrünem und weißem Marmorverblendete Ziegelstein-Bauwerk eines der bedeutendsten Beispiele der gotischen Architektur in Italien.

Neben der gigantischen Architektur waren es vor allem die Bodenbilder, die immer wieder zum Anschauen animierten. Zum Teil waren sie schon sehr drastisch, z.B. die Geschichte mit Herodes, der durch Massen mord an Knaben seine Position retten wollte, adere waren etwas witzig, wenn sich Wolf und Löwe die Pfote geben. 

Etwas wiederlich fanden wir die Relquien Verehrung der heiligen Katharina, deren Zeigefinger in einem edlen Kristallglas ausgestellt zu bewundern war. Zum Glück mußte man ihn nicht küssen. Zu jehner Zeit war Leichenfledderei wohl nicht srafbar.

Die Gassen von San Giminiano sind eng. Das hat den Vorteil, dass sie immer schattig sind. Der Nachteil ist, dass man sich mit vielen Touristen drängeln muss. Gleichwohl hat SG sehr viel italienischen Flair, die Wäsche hängt draußen zum Trocknen und am Abend sitzen die wenigen Bewohner, die SG noch hat in den abseitigen Gassen und schwätzen ein wenig.

Florenz ist – wie andere Städte Italiens auch – gefüllt mit Truppen von Touristen, die von italienisch/englisch/französisch oder deutsch sprechenden Führern von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten geführt werden.

Wir wollten vor allem in die Uffizien, wo wir bereits Tage vorher online Tickets gebucht hatten. Weder außen noch innen sind die Uffizien ein einsamer Ort.  Wir kommen trotzdem schnell rein, denn die online Tickets werden flugs in analoge Tickets umgetauscht und schon sind wir drin.

Die Uffizien bestehen aus einem langen Gang auf drei Stockwerken, an denen Säle angelagert sind, die da heißen: Rubens, Rembrand, Caravachio, Leonardo, Bottichello und so weiter. Hätte man alle abgewandert. müßte man sich anschließend neue Schuhe besorgen. Daher haben wir nur sporadisch Eindrücke gesammelt. Der Eindruck war, 80% sind dem rechten Glauben gewidmet, die anderen 20% haben die Künstler entweder sich selber oder unbekleidete Damen gemahlt, soweit diese nicht schon in den religiösen Motiven untergebracht werden konnten.

Der Hit war natürlich die Geburt der Venus von Botticelli. Es war kaum möglich, die Phalanx der Handy-Fotografen zu überwinden. Botticelli malte Venus auf einer Muschel, die vom Windgott Zephyr und seiner Gemahlin Aura an das Ufer geblasen wird, wo eine Frühlingsnymphe sie erwartet.

Hier noch ein paar der bekannten Werke, die mir während des Schlender Gangs durch die Säle der Uffizien auffielen. Wer sie gemahlt hat? Finde es selber heraus!

Manche sind auch Deckengemälde. Wenn man alle hätte fotografieren wollen, hätte der Film nicht gereicht, denn keine Decke war unbemahlt.

Schließlich verlassen wir die Toskana in Richtung München,

das Ende unserer Reise ist gekommen.

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